May the torque be with you.


Dienstag, 30. Juni 2015

Tish Alloh und Kieler-Woche ... oder der zweite Tag auf dem Fahrrad

Ein Tag beginnt prima, wenn dein Hauswirt dir mitteilt, dass ein Kumpane dich ein Stück mit dem Auto mitnehmen kann.
Nicht so prima startet der Tag..............
Ich schreibs anders, meine Toleranzschwelle endet bei hessisch  babbelnden Krasachen. Frajnosh, der 9 Jahre in Deutschland gearbeitet hat, redet tatsächlich dialektfrei ein superbreites Hessisch, wovon ich heute Morgen nicht so wirklich viel vertragen kann.
Nagutosh, dafür fährt er mich aber auch noch nach Loki runter, denn ich brauch noch was, um defekte Fahradschläuche zu reparieren, Duschgel und Zahnpasta.
Lustig, ausgerechnet Duschgel wurde zum Beschaffungsproblem.
Dank Frajnosh weiß ich jetzt aber alles darüber, wie man Straßenbahngleise dauerhaft im Frankfurter Kopfsteinpflaster verklebt.
Das wird eine scheiß lange Fahrt.


Unterwegs erfahre ich von dem großen Happening, das sich am Wochenende in Loki Portu abspielen wird.
Die "Kieler" Woche (übersetzt heißt es wirklich so, stammt aber aus der Anzahl der Schiffskiele, die über 100 sein muss, damit das Fest als gelungen gilt) startet heute einem großen Einlaufen der Saltischen Flotte.




Na ja, eigentlich ist nur die Schnellbootflottille der Küstenwache eingelaufen. Wobei eingelaufen bei dem Anblick eine gewisse Doppeldeutigkeit mitbringt.
Ich bin echt auf das Wochenende gespannt.

Aber zurück zum Plan  "Tish Alloh" die Zähne Gottes warten.
Und sie sollten lange warten
Gegen halb 10 setzt mich mein Fahrer am Einstiegspunkt ab. Eigentlich hoffte ich ein Stück weit weiter oben zu starten, aber da fehlt wohl ein Stück Weg.
Die Frage, ob er schon mal die Ambulanz rufen soll, ignoriere ich nach einem kurzen "Babsack".
Ok, ich mach's kurz, denn es war ein langer Tag.
Relativ schnell hatte ich Tish Alloh im Focus,


was die Navigation unterhalb 1500 Meter deutlich erleichterte.
Ich kam auch dank frisch gewachsener Muskeln reichlich flottig voran,
bis dann 503 den Tagesablauf verändert.


Ich dachte, dass der Motor oder der Akku überhitzt sind, was aber nicht stimmte. Kabel saßen auch alle.
Merdjewz (klingt wie Scheiße auf französisch, trifft es auch)
Der Motor unterstützte noch, aber nur so wie er gerade wollte, was neben einem extrem unrunden Tritt und gelegentlich grauslig durchdrehendem Hinterrad, auch eine Menge Frustration verursacht.
Saugefährlich wurde das dann, als die Piste so wurde.


Also lieber ohne Motor weiter, bis dann eh tragen angesagt war.



Ja, und dann hieß es eh schieben, schieben und nochmals schieben.
Der Akku wurd nicht leerer, die 24 Kilo vom Rad aber immer schwerer und noch gut 1000 Höhenmeter übrig.
Gestürzt war ich zwischenzeitlich auch mal, aber der Wille treibt mich dann weiter.

Mittlerweile wurde der Weg etwas schwerer zu erkennen


und von den Zähnen war schon lange nix mehr zu sehen. Dafür sehe ich einen netten blauen Fleck auf Oberschenkel und im Bauchraum.

4 km später geht außer dem Antrieb (plötzlich selbst repariert), den ich wegen fehlender Traktion jetzt eh nicht brauche, nix mehr.
Zeit die letzten Reserven zu mobilisieren.


Noch 500 Höhenmeter. Für mich ist die 2500 Meter Grenze immer so ein Punkt, wo mir das Atmen zunehmend zur Qual wird und der Schiebespaß will nicht enden.


Gegen 14:00 die ersten Schneefelder und der Durchbruch durch die Passhöhe.
150 Meter über mir erkenne ich eine fast steinfreie Rampe.
OK ich will da hoch!
Also nochmal schieben und dann kann ich tatsächlich im Turbogang (Akku ist eh noch bei 70 %, da nicht benutzt) die restlichen 2,5 km in weiten Bögen mit kleinen Schiebeeinlagen radeln.


Die Aussicht auf fast 3200 Meter ist erhebend. Ich bekomme gut 5 Minuten kaum Luft.


Ich hab es vor den Wolken geschafft.
Sie werden mich auf dem Weg runter nach Loki empfangen.


Völlig alle, dehydriert (Wasser ist seit dem Pass alle)
aber ziemlich glücklich
Schnell in die langen Klamotten.
Die Sonne ist dem kleinen Allergiker sein Feind.


Da geht's runter zwei Stunden vielleicht.
Ab 1500 gibt's wieder Wasser aus dem Sturzbach, der die Straße abgeräumt hat.
Ich werd nicht wählerisch sein.











Montag, 29. Juni 2015

велосипед II....oder der erste Tag auf dem Fahrrad

Eigentlich wollte ich ja von den ersten Fahrraderfahrungen erzählen.
Erster Eindruck
ziemlich harte Sitzbank
Zweiter Eindruck
Gasgriff klemmt
Ja, und die Tatsache, dass die Kupplung nun Vorderradbremse,
die Vorderradbremse nun aber hinten zupackt, sollte bei den ersten Downhillversuchen noch für ziemlich viel Adrenalin im Blut sorgen, ach was heißt im Blut, ich hatte Aktionen, nach denen man es an den Wangen abkratzen konnte.
Apropopo Abkratzen. So alleine hier im Wald sollte man sich möglichst keine Fehler leisten. Es gibt hier gar keine Rettungshubschrauber, die man über das nicht vorhandene Funknetz rufen könnte.
Erstes Ziel der Staudamm, der unseren Kühlschrank mit Strom versorgt.
Der entpuppte sich als erstmal recht trockene Angelegenheit.


Erst auf den zweiten Blick erahnt man, dass der Strom sicher noch bis zu meiner Abreise fließen wird.


Da war ich schon eine Stunde unterwegs und hatte dann auch den besten Weg für den Einstiegspunkt der morgigen Tour gefunden.
Schnell entpuppen sich die schmalen Fußwege mit ihren vielen steinigen Hindernissen als das größte Problem.


Kaum Platz zum Schieben und gefühlt ist man mit Wanderstiefeln schneller. Aber zwischen diesen oft steilen Passagen kann man auch immer mal fahren. Im Durchschnitt schaffe ich rund 10 km/h.
Nach 2:30 reiner Fahr- und Schiebezeit gab's dann den ersten Schnee, dank ohne Navi schätze ich die Höhe mal auf knapp über 2000 m.



Somit ist das Erreichen von Opas Unterkiefer
"Aupair Pastki jag" wie die Girkisen den Gipfel nennen  oder
die Zähne Gottes "Tish Alloh"wie es im Raserbeidchanischen heißt,
durchaus im Bereich des Möglichen.


Mit dem Motorrad wäre es sicher nicht zu machen, das gibt der Weg einfach nicht her.
Apropopo Aupair. Ein gutes Beispiel, wie ähnliche klingende Begriffe zu reichlich Konfusion führen können. Bei einem Bekannten hat diese Namensgleichheit dazu geführt, dass anstelle der erhofften Haushaltshilfe plötzlich ein Krasache im Seniorenalter vor der Tür stand, den Aupair gesprocher Ouper bedeutet im Krasachischen Großvater.
Armer Knorri, sein verwirrter Blick wird mich die Nacht kaum loslassen.

Heute war ich dann mal auswärts essen.
Frei übersetzt heißt der Haufen "Rindfleischstreifen aus der Gießkanne"



gemeint ist wohl so was wie nach Art des Gärtners.
Das Rindfleisch ist sehr kurz gebraten (ich hoffe der lizenzbefreite Liebherr Nachbau funzt) und wird mit einer eben so pikanten wie bunt gewürfelten Schotenmischung serviert. Dazu gibt es Kartoffelstreifen. Es könnten Süßkartoffeln sein.
Ehrlich gesagt..................schmeckt.....

lecker, aber ich erwäge den  Ausscheidevorgang auf einen Zeitpunkt nach der morgigen Heldentour zu verlegen.

Ein guter Zeitpunkt mich bei allen Mitlesenden
für die vielen Anregungen und tollen Ratschlägen
mit dem Schlachtruf der Pedelec-Fahrer
"Akku voll"
zu bedanken.


Sonntag, 28. Juni 2015

велосипед oder der erste Tag auf dem Fahrrad

Beim Abendessen hab ich noch was Irres zum Thema Geldwechsel erfahren. Es gab da vor 15 Jahren zwischen den Saltischen Republiken einen Riesenzoff. Eigentlich wollte man sich ähnlich wie beim Euro auf eine gemeinsame Währung einigen.
Girkisien und Raserbeidchan wurden sich aber über den Startkurs nicht einig. Der krasachiche Finanzrat wollte vermitteln und wurde dann durch seine beiden Genossen so verunglimpft, das Krasastan, das ja bekannterweise das höchste Bruttosozialprodukt und auch die beste Außenhandelsbilanz aufweist, den Kurs zu seiner Kohmaar zum raserbeidchanischen Trubel auf 1,01 zu 1 festgelegt hat.
Daraufhin veranschlagte Girkisien seinen Trubel mit dem 1,02 fachen des Krasachischen Kohmaar. Ja und was die Raserbeidchaner dann gemacht haben....genau!!!
Nur die Bisieren haben die Ruhe bewahrt und einfach ihre Währung, die seit 89 eh an die D-Mark gekoppelt ist und für einige Jahre die Bundesdruckerei echt auf Trab gehalten hat, beibehalten.
Hier kann man also durch Wechseln recht reich werden. Also rein terroristisch. Im realen Leben achtet hier eh keiner drauf, was die Führung so sagt und das scheint nicht nur gut so, sondern durchaus auch ein Modell für Westeuropa.
Ich bin jedenfalls froh, dass ich reichlich Euros und Dollars eingeschmuggelt habe und mal sehen, vielleicht tausch ich sogar vor der Heimfahrt ein paar D-Mark ein, mit denen hier auch gerne bezahlt wird.

Willkommen in Raserbeidschan.... was möchten sie rauchen?

Kippenin/Kippin...
Ja Kippenin ist das erste Wort, das ich auf Raserbeidchan lerne.  Ein Wort, dass mich auf dieser Reise begleiten wird. Klingt ein wenig nach IKEA, lässt sich aber eher aus dem Ungarischen ableiten und bedeutet  in alllen saltischen Dialekten Aschenbecher.
Ein wichtiges Wort, denn Rauchen ist hier so eine Art Volkssport und kaum dass man es aus dem Kinderwagen eigenständig raus schafft, qualmt man sich hier den Verstand raus. Anders als bei uns wirft man seine Kippen aber nicht einfach auf die Straße, sondern sammelt sie in seinem Kippin / Kippenin und dokumentiert damit faktisch seine raucherische Leistungsfähigkeit.
Da ich gerade weder rauche noch ein Kippin in der Hand halte, erkennt jeder hier direkt, dass mit mir was nicht stimmt, ich also Tourist bin oder ich Dummkopf meinen Kippin verloren habe. Letzteres ist so ziemlich das Schlimmste, was einem Salten passieren kann. Entsprechend mitleidig empfinde ich die mir zugeworfenen Blicke.
Mit Hilfe eines englischsprachigen Mitreisenden wechsele ich zum ersten Mal Geld. Eine Hand voll krasachischer Kohmaar füllen meine Hosentasche. Die Papierrolle, die ich für meine 50€ bekommen habe, verunsichert mich  ein wenig. Vielleicht sollte ich mal versuchen, was zu kaufen, aber hier gibt's nur Schnappes und natürlich Kippen. Ich kaufe ein Päckchen Qualboro, ohne Steuerbanderole versteht sich, reiche ein paar Fetzen Kohmaar rüber und fange an zu rechnen
Für ca. 80 Cent habe ich 21 Glimmstängel in bekannter Aufmachung bekommen, die beim Abfackeln aber verdächtig nach getrockneter Eulenkacke riechen. Kein Wunder, dass mir nach nur einem Zug reihenweise die Lungenbläschen implodieren.
Aber der Kauf war dank der beiden gewonnenen Erkenntnisse
man hat mich beim Geldwechseln nicht beschissen und
ich hör hier sofort mit dem Rauchen auf
dennoch eine gute Entscheidung.

Gut, ich hab's also Samstag Nacht tatsächlich auf die Fähre geschafft. Zwar (oder glücklicherweise) war der 8 Tonnen Stapler, von dem Oleck dauernd redete und der mich hätte vom LKW heben sollen, seit 7 Wochen kaputt, aber schnell war eine Laderampe gefunden, die mit dem Trailer harmoniert. Und schon ging's rückwärts runter vom Laster und einmal quer durchs Kühlhaus und vorne zum Haupttor raus in den Hafen.
Bei der Fähre sollte ich Glück haben, denn es war nicht eine der ganz alten Dinger sondern eine italienischer Bauart, wie man sie auch aus dem Mittelmeer kennt.
Ich hoffe mal, dass "Vietato Fumare" (steht in fetten Lettern auf der Brücke) der Name der Reederei ist. Na, wie auch immer, ich bleibe erstmal lieber an Deck....in der Nähe der Rettungsringe und einem leeren Rettungsinselwerfer.
Loki Portu empfängt mich mit unangenehmen 27°. Der nette Mitreisende besorgt mir eine Unterkunft 300 Meter über Loki und etwa 400 Meter über dem Meer. Zu wenig Höhe, um wirklich kühler zu sein, aber der Wind ist angenehm und die Unterkunft für 500 Kohmaar (rund 10€) recht passabel.
Um elf ist das Mopped raus und ich angezogen und bereit für eine erste Runde zum Akklimatisieren. Also auf in den Wald, der direkt hinterm Haus losgeht.
Mein Ziel ist Kjnshwjsd, genauer gesagt Kjnshwjsd Ud. Ein armes Land hier man spart sogar an Vokalen. Dort soll nach Aussage meines Hauswirtes der Grund im Wald versteckt liegen, warum es hier überhaupt eine Straße gibt. Aber der Reihe nach.
Der Weg führt erstmal angenehm schattig nach oben (ud).


Schnell verliert er aber an Qualität,


die versprochene Randsicherung hat auch schon viel gesehen,
vor allem bessere Tage,


und dann mag man kaum glauben, dass hier auch Geländewagen draufpassen sollen.

Also auch hier!


Hier aber sicher nicht mehr, denn das Loch ist gut einen Meter tief und ich musste mit etwas Schwung oben an der Kante lang.


um dann hier zu landen.


1962 war ein gutes Jahr für das heiße Krasastan, sagt mein Hauswirt.
Es war das Jahr, in dem der damalige junge Genosse Generatosch Turbinski eine nicht ganz legalisierte Kopie eines bekannten Liebherr Patentes lizenzfrei nutzte und der Volksgemeinschaft neben kalten Getränken auch haltbare Fleisch- und Fischprodukte und Speiseeis brachte.
Bis dahin nutze man, wie in stromlosen abgelegenen Gebieten heute noch, solche Eisbunker, die man im Winter mit gestampftem Schnee vollstopfte, den man dann im Sommer gegen harte Khomaar ins Tal schaffte.


Dank dem Schnee war man in der Lage, das ganze Jahr über so wichtige Dinge, wie z.B. Bier brauen und lagern, zu können. Sehr zum Leidwesen der bis dahin hier reichlich lebenden Krasachen ist dieser Geschäftszweig nach 62 fast gänzlich zum Erliegen gekommen, was auch den Verfall der Straße erklärt.


Für den Rückweg hatte ich mir was anderes ausgedacht


Ich sag's gleich, eine mindergute Idee.


Gut war, du hörst hier keinen schreien.
Schlecht, es hört dich auch niemand schreien.

Einen Ort gab's mit 4 Häusern
und da musste ich so was von genau mitten durch


Dann ging's abwärts
und zwar ziemlich steil.


Irgendwann hatte ich absolut keine Ahnung mehr, wo ich war, aber willst du runter, dann folge dem Wasser. Ist zwar kein krasachisches Sprichwort, stimmte aber dennoch.


So, jetzt bin ich raus, denn ich kann schon Abendessen riechen und kühles Bier gibt's dank Generatosch auch schon.
Echt klasse Gegend hier.





Freitag, 26. Juni 2015

"Primii 2000 km lung" auf dem Weg nach Raserbeichan


Mist fängt schon gut an, Bilder laden nur Bit für Bit hoch,
ganz im Gegensatz zu meinen beiden rumänischen Fahrern Olek und Bollek.
Sorry ich bin so alle ich kann mir die Namen echt nicht merken.
Aber wenn die so weiter machen, haben die schon die erste 24 Biere meiner 3 Bestechungskisten hochgeladen, bevor wir die slovakische Grenze auch nur sehen.
Ich hoffe nur, dass die Bilder noch hochladen und zumindest der Text gleich noch veröffentlicht wird, bevor ich dann für min 20 Stunden ++ nicht online sein kann
und mich auch sofort in die Kiste lege und min 20 Stunden so was von offline sein werde, dass selbst winterschlafende Bären gegen mich wie Triathleten wirken.

So aber zurück auf Anfang und der beginnt bei Tag eins,
den
Zero Day und
Vizepacktag
vielen aus wegen is nicht
und somit sind wir auch schon beim diesjährigen Programm
Chaos in Perfektion.
Türen am Bus hinten auf maximalen Öffnungswinkel
gut ist dabei auch wenn der Wagen mit etwas Gefälle nach vorne weg geparkt ist, dann fällt nämlich von den Sachen die man reinschleudert, auch nix mehr raus
und prontoki das Mopped rein und das Pedelec.
Fahrad- und Motorradklamotten wahllos im Keller gegriffen und ab hinterher.
Stampfen und verdichten....
..verdammte Hacke liegt unter dem Haufen jetzt schon der Helm drunter?
Nein! Es sollten die Moppedpapiere sein, die ich nicht dabei hatte, was mir aber früh genug aufgefallen ist, wenn auch nur durch einen glücklichen Zufall.
Ja dumm sein und Glück haben,
das ist das Größte.
Jedenfalls hatte ich 36 Stunden Vollstress
und das kam so!!!!!!!!!!!!

3200 Km in zwei Tagen sind schon in Westeuropa ne stramme Angelegenheit. Da drüben würde das nicht funzen, denn man muss ja auch mal schlafen.
Idee!?!?
Aber es könnte ja klappen, wenn ich schlafe, dafür aber Andere wachen.

Helgas Schwester hat über die "Connektiona Romanska" tatsächlich einen LKW klar gemacht. Treffpunkt mit Ollek und Bollek war heute irgendwo in der Tschechei.
Also gestern nach dem Stopfen schnell die Koordinaten eingegeben und schon geht's  auf Abfankurs, denn man sagte mir, dass  nicht lange auf mich gewartet werden wird.

Na ja letztlich hab ich dann gewartet, aber der tschechische Spediteur war nett.
Wir haben uns englisch unterhalten.........
glaube ich.
Unter steten wiederholen von "You can trust me"
es ging um diese Rampe.



hat er mir dann erklärt wie ich mit dem Bus auf den Sattelschlepper komme.
Hat dann auch funktioniert, wenn man mal von dem 20 cm kleinen Gap absieht, den er mir verschwiegen hatte.
Jetzt mach ich mir Gedanken wie ich da wieder runter komme.
Na ja,  in 20 Stunden ++ bin ich auf der Fähre oder schlauer.

Sollte ich meinen beiden Fahrern nochmal den, für sie gänzlich unwirklich erscheinen schädlichen Einfluss, von Bit's hochladen auf LKW fahren erläutern.
Egal die nächste Kiste ist eh Koblenzer.....

Noch schnell das "saltische" Carnet de Passages sortieren............






Mittwoch, 24. Juni 2015

Krasastan und die vier Saltischen Republiken

So dann mal noch schnell ne Karte dazu



um mal ein besseres Gefühl für das Land und seine Eigenheiten zu bekommen.
Krasastan ist übrigens nach Raserbeichan das zweitgrößte der Saltischen Gebiete und wegen seiner Strände, die begründet in der schlechten Verkehrsinfrastruktur am einfachsten mit dem Boot zu erreichen sind, in der Region sehr beliebt. Besonders viele Besucher kommen aus dem östlich gelegene Nachbarland Girkisien. (Danke nochmal an Jörg ins Domi-Forum, das hätte ich fast vergessen zu erzählen. Bisirische Steppe und Girkisien)
 Diese nutzen die Fähre welche  die unwirklichen Berge der Landzunge umfahren (umschiffen klingt irgendwie lustig). Häufig tauschen sie Butter und andere Kuhmilchprodukte, die es im östlichen Krasastan nicht so üppig gibt, gegen krasachische Fleischspezialitäten von Ziege und Schaf, wie z.B.
"cap de capră fiert"
Hotels finden sich an der Costa Lotta nur einige wenige. Diese bieten neben allem erdenklichen westlichen Luxus dann auch ein exorbitantes Preisgefüge. Gut, wenn man dort auf Firmenkosten verweilt. Schlecht, wenn man wie ich privat dort hin möchte, denn freies Camping ist im ganzen Land verboten. Zelten wird nur auf Privatgelände geduldet, aber man muss sich vorher ein "tabără bilete" ausstellen lassen und dieses an einem Stock,  vor dem Zelt gut sichtbar aushängen. Wichtig dabei ist, dass dieses Papier wetterfest angebracht werden muss. Bewährt haben sich solche zipper Gefrierbeutel. Normalerweise führt die Regelung aber dazu, dass mann immer wieder Zelte vorfindet, vor denen ein Schuh an einen Stock geknotet wurde, wo sich die behördliche Genehmigung dann im inneren befindet.
Einer der Gründe warum kaum jemand, ohne grenzfetischistische Neigung,  die Einhaltung dieser Regel überwacht.
Die Costa Lotta erstreckt sich fast über den gesamten Meerbusen und stellt mit rund 36 km auch den längsten zusammenhängenden Strand des Landes und der Region.
Der Abschnitt endet an der westlichen Flanke der Landzunge auf dem in der Karte zu sehenden kleinen Vorsprung der Locu  "capete de teren", was so viel heißt wie "Ort wo das Land endet".
Das ist auch ziemlich zutreffend, denn nicht nur das Meer setzt hier Grenzen, sondern auch die nun folgenden schroffen Klippen, welche das Hochgebirge des Ostens  der "Munți de nici o întoarcere" ankündigen.
Die "kleinen Wasser" die sich davor auftun, sind übrigens Stauseen, die in den 30'er Jahren von Dynamor Turbinski, den Vater des heutigen Regierungschefs angelegt wurden. Sie haben der Region in einem gewaltigen Kraftakt die Elektrizität geschenkt.

Und genau da will ich hin und meine Reise starten.

Dienstag, 23. Juni 2015

Und plötzlich geht's nach Krasastan.

Da wir kurzfristig unseren gemeinsamen Urlaub umplanen oder besser gesagt große Teile davon streichen mussten,
werde ich mich mal eben so kurzfristig wie ungeplant auf den Weg nach Krasastan machen.
Da wollte schon immer dieses Kleinod am wohlgeformten Busen des Gaspischen Meeres besuchen.
Allerdings scheiterte es bisher immer an den dort herrschenden ungeklärten politischen Verhältnissen und den damit einhergehenden Unruhen, denen ich meine Mitreisenden nicht aussetzen wollte.
Aber..........
wie schon geschrieben, diesen Juni bin ich alleine unterwegs und somit steht meinem Besuch der eben so exklusiven wie wunderschön goldenen Stränden der "Costa Lotta dei Penunza"
nichts mehr entgegen.

Komisches Gefühl,
sonst zählt man immer die Tage, bis es los geht, und heuer fehlt einem ständig die Zeit, auch nur das Allernotwendigste zu planen.
Glücklicherweise hatte ich noch ein gültiges Visum von meinem letzten beruflichen Aufenthalt in einem der vier Saltischen Staaten und auch die obligatorische  Einladung (gleich Bürgschaft, ohne kommst du nicht rein) eines krasachischen Kunden konnte ich kurzfristig per Telex. klar machen, denn in Krasastan gibt es nur ein sehr sehr eingeschränktes, na, nennen wir es mal Intranet.

Unklar ist noch bis heute, und ich fürchte die Lage wird sich auch bis Freitag nicht ändern, ob die mich mit dem Motorrad im Bus überhaupt ins Land lassen werden, denn wegen der rigiden Zollbestimmungen ist es fast nicht möglich, Fahrzeuge ins Land zu überführen.
Da kaum ein Ausländer darüber informiert ist und auch die Seite des Auswärtigen Amtes sich darüber ausschweigt, finden sich  an den Grenzposten oft mietbare Abstellmöglichkeiten, die auch ausreichend bewacht sind und für kleines Geld ein Auto oder Motorrad bis zu 3 Wochen beaufsichtigen. Man sollte dann aber auch tunlichst zurück sein, denn am 4. Tage nach Ablauf der 3 Wochen werden die nicht ausgelösten Fahrzeuge der Verwertung sprich Versteigerung zugeführt. Und das sollte man sich unbedingt mal angesehen haben. Diese Versteigerungen werden in dem an Festen und Feiern eh kargen Land wie eine Bergkirchweih aufgezogen. Und überglücklich ist, wer ein Fahrzeug dabei erhaschen kann, ist es doch die einzige Möglichkeit, überhaupt an einen fahrbaren Untersatz zu gelangen, der nicht, oder nur im Falle eines Defektes, von einem Esel gezogen wird.
Um sicher zu gehen, dass ich, auch falls das Mopped kassiert wird, wirklich wie geplant die einsamen Höhen diese Landes erklimmen kann, habe ich mir schnell noch ein Pedelec MTB zugelegt, das mich - also falls es ausreichend Strom gibt - zu den alten Bergdörfern und Festungen tragen wird.
So der Plan.........


Strom ist ein gutes Stichwort, hat man sonst so das Problem, nicht sicher zu wissen, welchen Steckdosenadapter man benötigen wird, ist das Strömen in Krasastan noch eine Eskalationsstufe höher angesiedelt.
Im Osten des Landes findet man überwiegend 220-250 V Wechselstrom, der aus einem Kernkraftwerk russischer Bauart aus dem Nachbarland stammt und den Landstrich über eine atemberaubend durch die Berge geführte Trasse erreicht. Im Landesinneren findet man hingegen ein Edison Gleichspannungsnetz vor, wie es die Bewohner NewYork's auch kennen. Mit Trafos geht da nicht allzu viel, aber im Zeitalter der Schaltnetzteile lassen sich zumindest Handys preiswert laden.
Ja, und am Gaspischen Meer findet man 220 und 110 V Wechselspannung, was meinen Ladegeräten sehr entgegen kommt.
Als Adapter nimmt man am besten eines dieser nicht zugelassenen Eurostecker-Verlängerungskabel und zerschneidet den Stecker mittig.
Somit hat man einfach und billig zwei nicht miteinander verbundene Einzelstecker, die man dann in der Weite dem Lochabstand der vorgefunden Steckdose anpassen kann.
Also falls man eine vorfindet.
Ich möchte aber nochmal darauf hinweisen, dass man so etwas nur in Krasastan und niemals in einem energetisch besser erschlossenen Land auch nur in Erwägung ziehen sollte.
Ja, der Elektriker in euch hat recht. Das ist nicht ganz ungefährlich, da ja die Erdung immer fehlt, aber mal aus dem Nähkästchen krasachischer Baustellen geplaudert.
Die Erdung hier in den Hausverteilernetzen geht eh nie bis zum geklauten Staberder durch.

Ich bin jedenfalls sehr gespannt, auch weil meine ungarischen und rumänischen Sprachfertigkeiten nur sehr begrenzt sind. Überhaupt wird die Sprache eine der größten Hürden werden.
Ich finde ja schon das Rumänische wegen der vielen Sonderlocken
ă  ausgesprochen e oder oe
â ausgesprochen ü
c ausgesprochen wie „k“, aber vor e und i wie „tsch“ 
sehr schwierig.
Angereichert und vermischt mit der minimallogischen Grammatik  des Ungarischen generiert sich aus diesem Wortgut schnell der Alptraum jedes Linguisten.

Eine andere Sache, die mir echt zu Denken gibt, ist der Straßenverkehr.
Wie in vielen zu regelnden Angelegenheiten konnte man sich in diesem, im Verlauf der Jahrhunderte unter dem Banner vieler Herren sich windenden, Land nicht auf das Kopieren eines erprobten und gelebten Systems festlegen. Vielmehr ist man wieder der Versuchung erlegen, eine landeseigene Regelung aus den vielen ins Land verschleppten Ideen zu formen.
Zwar wird wie in England links gefahren, was unter dem Stress, in verstopften Innenstädten den richtigen Weg zu finden, schon aufregend genug sein kann, darüber hinaus gibt es aber ein paar Besonderheiten, wie die sklavische Umsetzung der rechts vor links Regel und das rechtsrum einfahren in Kreisverkehre, die einem das Blut in den Adern, bis zum Austritt der Augäpfel, aufkochen lässt.

Jetzt wird es langsam Zeit, den Bus voll zu packen. Mal sehen, ob ich nach 8 Jahren meine Fahrradklamotten nochmal finde
und ob ich da noch reinpasse, denn mit den Jahren bin ich ja immer .............muskulöser geworden.

Zwei volle Tage und rund 3200 km wird es wohl dauern, bis ich die Fähre erreiche.


Sonntag, 31. Mai 2015

Neue Bremsen für die Kawasaki W 650

Nach rund 15 Jahren und 80 tkm war an dem kleinen Königswellen-Twin mal wieder reichlich Bedarf an handanlegen.

Nachdem sich die Einsparung  beim Gabelöl
-bei 60 000 km hatten wir gegen ein preiswertes  Produkt eines der drei großen Konfektionäre getauscht-
als maximaler Irrweg herausgestellt hatte, wurden die Gabelholme wieder mit Castrol Olio aufgefüllt, was das Eintauchverhalten wieder auf ein über Tag und Strecke gut reproduzierbares Ergebnis zurückführt.
Die zweite Fehlinvestition - die Ikon Dämpfer- wanderten ebenfalls auf die Halde und wurden durch eine eben so hübsche wie teure Wilbers Lösung umgestellt.

Aber wie das immer ist, kaum hat man einen Mangel behoben, schon merkt man wie scheißendreck der Rest ist.
Das leichte Lenkerflattern zwischen 75 und 95 war ja noch durch ein etwas beherzteres Anziehen des Lenkkopflagers zu beheben.
Bei der schwammigen schlecht zu dosierenden Bremsanlage sah das schon anders aus.
Eine neue Lösung musste her
und nachdem mir die bisher gebotenen Doppelscheibenlösungen allesamt ziemlich missfallen hatten
und mir meine kleine Duke auch jeden Tag beweißt, wie toll eine Einzelscheibe funktionieren kann,
ergriffen wir die Gelegenheit,



die sich unerwartet in Form von obigem BlackBeauty am Bremshorizont abzeichnete.

Da der Vierkolbensattel exaktemente auf den Holm passt, muss er nur noch zur Scheibe hin mittig ausgerichtet werden.

Apropopo Scheibe. der Wechsel selbiger auf ein Stahlscheibe geringfügig erhöhten Durchmesers ist leider unabdingbar, aber nach 80 tkm war die Originalscheibe zwar noch gut, aber ein Austausch hat sich schon abgezeichnet, was die Trauer über die Investition etwas zu mildern vermag.
Beim Ausschrauben der Imbussschrauben solltet Ihr unbedingt darauf achten, dass der Innensechskant auch tief genug in der Schraube steckt, denn wie beim Ritzel ist das so eine Stelle, an der man gerne mal runde Ecken und Köpfe erzeugt.

So schaut dann Alt auf Neu aus



und man ahnt schon, dass der Durchmesser sich da in der Fläche quadratisch auswirkt.

Die Gummibremsleitung hat ebenfalls die Ablegereife erreicht und muss einer neuen Stahlflex Makkaroni weichen.



Die haben wir wiedermal ind Carbon mit roten Fittigs (einfach nett anzuschauen) bei Melvin bestellt. Die Zusammenarbeit mit "Melvin" hat sich echt bewährt immer superschnell immer Top Qualität.

Ja und am Ende sah das Ganze dann so aus.




Na dann...............................



Ach so Ihr wollt auch noch wissen, ob sich der Aufwand gelohnt hat????????

Na gut was soll ich sagen.
Man hat ja einiges gelesen, von sich geradezu unfahrbar verwindenden Gabeln aufgrund der brachialen Bremsleistung,
und ohne Gabelstabi soll ja garnix gehen.

Totaler Blödsinn.
Also ........
betrachtet man die maximale Bremsleistung in Relation zur original Anlage, dann hat sich gar nicht soviel verbessert. Die Möglichkeiten der Bremboanlage in der Duke werden, nach meinem subjektiven Eindruck, nicht annähernd erreicht.

Aber!!!!!!!
Die benötigte Handkraft, das Ansprechverhalten und die Dosierbarkeit haben sich wirklich signifikant verbessert.
Für die eher feinfühligen, kleinen, sanften und zarten Fingerchen
oder für die, die wie Sabine und ich einfach keinen Bock auf schei.....  scheinbar ungenügendes Ansprechverhalten und hohe Handkraft haben, ist der Umbau mehr als Empfehlenswert.

Was bleibt noch zu sagen.
Erstmal möchte ich mich mal bei den Jungs und Mädels von Zweirad Dötsch bedanken, die uns die Teile geliefert haben und sich im Vorfeld die Gedanken gemacht haben, wie der Kram wohl am Besten zusammenpasst.
Ja Basti, das hat in etwa alles so gefunzt wie Du es uns versprochen hast und die ganze Aktion war auch in gut 90 Minuten erledigt.

Ich würd's wieder tun












Sonntag, 3. Mai 2015

Agrigento Tag 8+9 Part 2

Ja, gar nicht so einfach ruhig zu schlafen, wenn ein Schwarm Sardinen hinter einem Pulk Rotbarben in deinem Bauch herwuselt und die Riesengambas das Ganze noch anfeuern.

Heute hatten wir also den geplanten Kulturtag vor uns und starteten dementsprechend spärlich bekleidet der Morgensonne entgegen.
Erster Stop    ->   Agrigento City.
Geparkt wurde direkt vor dem leider gesperrten Domus, von dem wir daher auch nur die imposante Holzdecke des Hauptschiffes zu sehen bekamen.


Ok, ich geb zu, das Bild ist gemogelt, wir haben es schlichtweg vergessen zu knipsdingsen.
Von da aus ging's dann über schmal verschlungene Pfade, weil wir mal wieder keinen Bock auf den Touriweg hatten, zur Kirche S. Maria dei Greci.
Die wurde etwa 700 vor dem Autor auf den Resten eines dorischen Tempels errichtet. Und weil man die Überreste des Tempels freigelegt hat, läuft man heute überwiegend auf Schott-Marmor Böden durch diese Kirche und kann das Tempelfundament zwischen seinen Füßen bewundern.


Ja, und für die Kellerkinder unter den Touris bietet man dann auch noch ein paar dunkle Gänge (der wirkt dank Blitzlicht nun gerade nicht so dämmerig) an.


Muss man nicht unbedingt gesehen haben, aber dennoch für lau ganz nettimente.
Weiter geht es zur Zisterzienerkirche S. Spirito aus dem 13. Jahrhundert. Angeschlossen ist ein Kloster im Chiaramonstil (das ist Spätgotik, wie wir ja alle wissen). In seinem Bauch beinhaltet das Kloster neben den Stuckarbeiten von Giacomo Serpotta (übersetzt heißt das in etwa Joschka der Gipser) ein kleines Museum.
Allein das Betreten eingehüllt in gelblichem Licht



ist schon fast die vier € wert.

Wer für Stimmungen anfällig ist



kommt hier voll auf seine Kosten.
Hab ich schon mal erwähnt,  dass ich ja mehr so der mediterrane Typ bin?

Das Museum ist eher wegen seiner Kunstgegenständen und der alten Musikinstrumente sehenswert.
In dem landeskundlichen Anteil hat es mir besonders die PMM



(Pastamachmaschine) angetan.

Danach ging's an den Strand. Neiiiiiin, das Kulturprogramm war noch nicht beendet.

Scala dei Turchi heißt diese weiße Wand,




zu der man leider laufen muss, was uns dank leichter Bekleidung aber recht leicht fiel.

Zur Belohnung sollte es am Strand dann diesen Minihinkelstein,



ein Arancino di Riso.
Seine Außenhülle besteht aus Reis und sein Innerstes aus Schinken und Käse.
Zum Reinsetzen sage ich euch.
Ok, aber zurück zum Strand, da lagen wir nämlich exakt in der Sonnenpause, die schon der Wetterbericht vorhergesagt hatte, wie die Eidechsen auf den großen Felsen, die ins Meer ragen und warteten auf die Sonne und letztlich auf den ersten Sonnenbrand der Reise.
Es wurde wirklich bald unerträglich heiß und langsam kamen auch die ersten Touristen des Urlaubes.

Es geht auf halb vier zu, eine gute Zeit, sich ins Tal der Tempel auf zu machen.

Ich muss dazu sagen, dass ich mir nicht ganz sicher war, ob ich die richtige Ausgrabungsstätte ausgesucht hatte, denn nach Reiseführer schien auch eine andere an der Westküste überaus interessant. Ja und von der Größe des Areals hatten wir auch keinen Schimmer. Nur dass der Parkplatz ziemlich weit weg von den Attraktionen lag, ist uns gleich aufgefallen.
Also mit den Moppeds hoch zum gedachten Eingang und feststellen
hier parken sogar keine Italiener, das wird wohl seinen Grund haben.
Wir haben uns dann was nicht so weit weg vom vermeintlichen Eingang gesucht. Das sollte noch unerwartete Folgen haben und wir sind dann durch die Felsspalte, durch die die Straße ohne Fußgängerweg führt, hochgelaufen. Irgendwie hatte ich schnell das Gefühl, dass das sicher so nicht geplant war. Das Gefühl wurde zur Sicherheit, als wir wenig später ein Ticket lösen wollten und man mir erklärte, dass hier nur für Busse ist und wir runter müssten.
Ah ja, wieder schlauer. Der Weg führte uns dann an unseren Moppeds vorbei runter zum offiziellen Parkplatz. Die Wegersparnis betrug also ca. -900 Meter. Na guto, dafür keine Parkgebühr.
Ticket Entrada 10 € ging mächtig in Ordnung, aber abermals (diesmal auf der anderen Seite des Zaunes laufen wir an unseren in Enduroklamotten gewickelten  Moppeds vorbei.

Ja, und dann wurde es fassungslos,
denn die Tempel im späten Sonnenlicht sind wirklich sehr sehr beeindruckend.



Den hier sollten wir sogar geschenkt bekommen, ich komm noch darauf zurück.





Das hier sollte die erste Magnetschwebebahn werden, die die Tempel verbindet
Leider wurden die Magnete nicht rechtzeitig erfunden.



Aber schon krassos die alten Griechen.

Wir blieben bis kurz vor Feierabend, denn ein Musikfestival trug die ohnehin schon bezaubernde Stimmung nochmal eine  Stufe nach oben.

Ja, wir ploppten also weit nach "Park zu" aus dem Ausgang, aber das ist hier auch wegen der weiten Wege (gut 35 Minuten bis zurück zum Eingang), wohl nicht so ungewöhnlich.
Schön war es, die Motorräder unversehrt wieder zu finden.
Überraschender waren jedoch die Tickets fürs falsch parken.



Die Strafe in Form eines Abbildes des Concordia-Tempels stand am Lenker gut sichtbar fixiert.
Ja, gleich zwei davon.
Und die Frage im Raum, was soll das nun, wer hat die da hingestellt und warum?
Und noch mehr, wohin jetzt mit den Dingern?
Ja, die Italiener, die wissen, wie man richtig straft.   :-)

Wir haben die Dinger heile zur Unterkunft gebracht.
Einen unseren Vermietern geschenkt und einen sicher nach Hause gebracht.